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REYNOLD REYNOLDS
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Six Apartments

Reynold Reynolds

Eröffnung Freitag, 07. September 2007, 18 Uhr
08. September - 20. Oktober 2007
Dienstag - Samstag 12 - 18 Uhr
Wir freuen uns mit der Ausstellung "Six Apartments" die Premiere der gleichnamigen Videoinstallation von Reynold Reynolds ankündigen zu können, eine raumfüllende Doppelprojektion (16 mm auf DVD, 10 min).

"Six Apartments" ist ein poetisches Dokument über Zerfall und Verderben - sowohl physisch als auch ideell, sowohl hypnotisch als auch melancholisch. Sechs Bewohner eines Mietshauses leben ihr Leben, ohne von einander zu wissen. Ihr Tagesablauf scheint undramatisch: Sie essen, wandern durch die Zimmer, baden, sehen fern und schlafen. Es hat den Anschein als ob nichts Außergewöhnliches passiert, während dessen altern jedoch das Mietshaus und die Körper der Bewohner gleichermaßen. Sie sind Bakterien, Larven und schließlich der Transformation ausgesetzt. Alles unterliegt der Auflösung, immense Dramen spielen sich ab, Chaos obsiegt über Ordnung, Verwesung über Leben, das Kleine zerstört das Große.
Das Leben der Bewohner neigt sich im Rhythmus der gleichförmigen Tage allmählich dem Tod entgegen: Eine alte Frau spielt Karten; sie wird bald sterben. Ein alter Mann hört Radio; die ihn umgebenden zersetzenden Aktivitäten vernichteten ihn schonungslos. Alle Mieter sind Opfer verschiedenartiger Zerstörungsprozesse und ihres Bestrebens den Kampf gegen den Tod zu akzeptieren. Das Drama dieser Apartments ist der jedem Raum innewohnende Kreislauf des Lebens, während die Mieter derart passiv und vereinzelt sind, dass sie selbst eine Art Tod verkörpern. Das Potential von Leben beinhaltet bereits den Tod. Letztendlich gehen alle Lebensformen über in neues Leben. Das unerbittliche Fortschreiten der Zersetzung mündet in eine Explosion von Leben.

"Six Apartments" vermittelt ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit oder eher optimistisch formuliert, das von Melancholie. Und auch wenn die Mieter unwissend sind, der Betrachter sieht: Der Tod beinhaltet eine große Aktivität von Leben.

Reynold Reynolds wurde 1966 in Central City, Alaska geboren. 1989 schloss er sein Studium der Physik und Philosophie an der University of Colorado at Boulder mit einem B.A. ab. Er studierte dort zwei weitere Jahre Kunst und Film bei Stan Brakhage. 1995 graduierte er in Photographie an der School of Visual Arts in New York (M.F.A.). Seit Mitte der 1990ziger Jahre experimentierte Reynolds mit Super 8mm- und 16mm- Film als Kunstmedium und arbeitete sowohl mit Christoph Draeger als auch Patrick Jolley gemeinsam an Kunstprojekten. Seine Filme wurden auf vielen internationalen Filmfestspielen gezeigt und gewannen zahlreiche Preise.
2003 erhielt er ein Stipendium von der John Simone Guggenheim Memorial Foundation und wurde 2004 von der American Academy in Berlin zu einem einjährigen Aufenthalt im Künstlerhaus Bethanien eingeladen. Die Berlin Biennale für Zeitgenössische Kunst zeigte 2006 seine Arbeit BURN und er nahm 2007 an der Ausstellung INTO ME / OUT OF ME in den Kunstwerken, Berlin teil.
Reynold Reynolds lebt in New York City und Berlin.

Messebeteiligungen:
PREVIEW BERLIN, 28. September - 1. Oktober 2007
ZOO ART FAIR, London, 12. - 15. Oktober 2007

www.Reynold-Reynolds.com
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