Galerie Alexandra Saheb
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KEI TAKEMURA

Dresden gate, 2009, Laserprint, Japanischer Seidenfaden, Italienischer synthetischer Stoff, Pastellkreide, 230 x 170 cm
Dresden Dream with Y.A.

Kei Takemura


Eröffnung: Samstag, 05. September 2009, 18 Uhr
08.09. - 17.10.2009
Dienstag - Samstag 12 - 18 Uhr
Wir freuen uns, zum fünfjährigen Bestehen der Galerie unsere neuen Räume in der Auguststrasse 91 mit der dritten Einzelausstellung von Kei Takemura eröffnen zu können.

Kei Takemura stellt in einer raumgreifenden Installation die temporäre Wohnung einer befreundeten japanischen Tänzerin (Y.A.) der Forsythe Company nach. Ihr Interesse gilt dabei dem Gefühl für den Raum, der für die kurze Zeit eines Gastspiels das Zuhause der Tänzerin darstellt. Takemura sucht nach den Möglichkeiten sich eine Heimat in der Fremde zu schaffen. Der Reiskocher, der auf jede Tournee mitgenommen wird, ist nur ein Indiz dafür, sich überall ein Stück eigene Kultur bewahren zu wollen. Die eigene Kultur schreibt sich auch in der Art und Weise unserer Bewegung ein und bleibt sogar im Tanz sichtbar, selbst innerhalb eines internationalen Tanzensembles. Deshalb richtet sich Takemuras Augenmerk im Besonderen auf die Bewegungsabläufe innerhalb der Wohnung. Momente alltäglicher Bewegungen der Tänzerin Y.A. in ihrer Wohnung wurden von Kei Takemura fotografiert und bilden die erste Ebene der Wandinstallation. Sie ist bedeckt durch eine zweite Ebene aus transparentem Gazestoff, auf dem die Künstlerin das für sie Wesentliche durch Stickerei fixiert hat. Es sind kurze Augenblicke, denen Takemura nachspürt und in ihren eigenen Bewegungsablauf beim Sticken wieder aufnimmt. Vervollständigt wird die Installation durch lebensgroße Zeichnungen der Tänzerin auf Transparentpapier in der Mitte des Ausstellungsraumes. Die Gesichter der Figuren sind abnehmbare Masken, die Kei Takemura als Requisite in ihrer Performance während der Eröffnung benutzt.

Kei Takemura, die seit Jahren in Berlin und Tokio lebt, ist eine genaue Beobachterin der Eigenarten und Differenzen beider Kulturen. Sowohl in ihren großformatigen Stickarbeiten, als auch in ihren Performances und renovierten Objekten bezieht sie sich auf japanische Traditionen, wie beispielsweise die Masken des Noh-Theaters, Husuma-e (Malerei auf Schiebetüren) oder Kintsugi (Goldlack-Technik, ein Verfahren zur Wiederherstellung beschädigter Keramiken und Porzellane), für die sie eigene Fortführungen und Übersetzungen findet.

Tanz und Stickerei sind in der japanischen Kultur zwei Wege zu den Göttern. Der Tanz war es auch, der in der Japanischen Mythologie die Sonnengöttin aus ihrer verschlossenen Höhle hervorlockte und die Erde wieder erleuchtete, nachdem sie sich aus Wut auf ihren Bruder dort eingeschlossen hatte.

Y.A. verbrachte ihre Kindheit in einem Tempel in Japan, da Ihr Vater Mönch war.
Kei Takemura spannt in ihrer neusten Installation den Bogen von diesem spirituellen Ort zu der temporären Wohnung in Dresden.
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