Heiko Blankenstein

Freitag, 28.04.2006, 18.00 Uhr 
29.04.2006 - 17.06.2006
Dienstag -Samstag 12-18 Uhr

Heiko Blankensteins Arbeiten basieren auf Systemen der Chaostheorieforschung, welche gemeinsam haben, dass sie eine empfindliche Abhängigkeit von Anfangsbedingungen besitzen. Kleinste Veränderungen in den Anfangsbedingungen führen zu großen Veränderungen im Endzustand. So besagt beispielsweise der Lorenz Attraktor, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings im Amazonas-Urwald einen Orkan in Europa auslösen kann.
Im Mittelpunkt seiner zweiten Einzelausstellung in der Galerie stehen großformatige Zeichnungen, die er mit Bunt-, Blei- und Tuschestiften gefertigt hat.
Der unvorhersehbare Effekt einer kleinen Ursache und ihre enorme Auswirkung sind die Leitmotive. Zugleich untersucht er jedoch auch die Formen des Großen im Kleinen. Wie in einem nahezu endlosen Zoom, lassen sich die immer wieder gleichen Formen sowohl in der Natur als auch in seinen Arbeiten wieder finden. Es entstehen Landschaftsbilder, die sich nicht an der mimetischen Wiedergabe von Natur orientieren, sondern an deren Gesetzmäßigkeiten. In den minutiös gearbeiteten, komplexen, jedoch ohne jegliche Vorzeichnung entstandenen Papierarbeiten führen kleinste Abweichungen von einer Linie zur nächsten zu einer Anhäufung relativ zufälliger Strukturen, aus denen sich im Fortschreiten endgültige Formen herauskristallisieren: Bäume, Architekturen und Gesichter. Kleinste Veränderungen einer Linie, lassen die danach Folgenden immer stärker die Form hervorheben, so dass sich fast unerwartet etwas ganz neues ergibt. Heiko Blankenstein schafft damit ganz eigenwillige, surreale Szenarien.
In der Konfrontation von Natur und Urbanität verschmelzen bei Heiko Blankenstein die kontrastierenden Bereiche zu einem Liniengefüge, so dass eine neu geschaffene Einheit entsteht, ohne dass sie sich aber gegenseitig auflösen.